09. September 2024

Wunderraum-Talk mit Christian Hümbs: Ein Star der süssen Künste

Elisabeth Hirtl

Co-Gründerin

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Christian Hümbs, bekannt aus der Fernsehsendung «Das grosse Backen» und mit einer riesigen Fangemeinde auf Instagram, war im Wunderraum zu Gast. Er gilt als einer der bekanntesten Pâtissiers Deutschlands und ist für seine innovativen Dessertkreationen bekannt. Von Hamburg über Sylt und München bis Zürich – überall hinterliess der Spitzengastronom seine süssen Spuren.

Von Claudia Hiestand

Getreidegebäck, Joghurteis, schwarzer fermentierter Knoblauch: Christian Hümbs revolutioniert seit 20 Jahren die Patisserie, indem er ungewohnte Aromen und Zutaten kombiniert. Besonders interessant ist Hümbs Ansatz, Gemüse in Desserts zu integrieren und damit völlig neue Geschmackserlebnisse zu schaffen. In seinen Kreationen finden sich beispielsweise Spargel, Erbsen, Karotte oder Randen – Zutaten also, die man in einer Süssspeise definitiv nicht erwartet. «Viele Gemüse haben eine gewisse Süsse, die sich für Desserts bestens eignet», erklärte Hümbs kürzlich beim Wunderraum-Talk in Pfäffikon seinem Publikum. Nicht umsonst erhielt Hümbs als Trendsetter der modernen Pâtisserie zahlreiche Auszeichnungen und arbeitete sich in der Spitzengastronomie bis ganz nach oben hoch. Auf die Frage von Gastgeberin Elisabeth Hirtl, woher er die Ideen für seine aussergewöhnlichen Dessertkreationen überhaupt nimmt, erklärte er, dass sie ganz spontan entstehen: «Ich gehe essen, sehe eine interessante Komponente auf dem Teller und speichere die erst mal ab. Irgendwann hole ich einige der Komponenten wieder hervor, kombiniere sie und baue sie zum Dessert um.»

Der Weg an die Spitze

Der Weg zum Ruhm war allerdings nicht vorgezeichnet. Ursprünglich wollte Hümbs Stuckateur werden, doch gesundheitliche Gründe brachten ihn dazu, eine Lehre als Konditor zu absolvieren. Dabei blieb es nicht: Er hängte gleich eine Kochlehre dran. Mit dieser soliden Basis startete er seine Karriere in der «Stromburg» bei Johann Lafer, einem der bekanntesten Sterne-Köche Deutschlands. Dort begann Hümbs Aufstieg in die Spitzengastronomie als Pâtissier. Seine berufliche Reise führte ihn in viele weitere namhafte Restaurants wie dem «Louis C. Jacob» in Hamburg, dem «Aqua» im «The Ritz Carlton» in Wolfsburg oder dem «Atelier» im Hotel «Bayerischer Hof» in München. Während Hümbs Anstellung wurde der «Bayerischer Hof» im November 2017 denn auch mit dem dritten Michelin-Stern ausgezeichnet. «Der Schritt von zwei auf drei Sterne ist für einen Koch das Grösste», erzählte Hümbs. «Es gibt weltweit nur etwa 200 Drei-Sterne-Restaurants. Wenn man drei Sterne erreicht, ist das schon sehr cool.»

Mehr Kreativität, weniger Stress

Trotz seiner beeindruckenden Karriere entschied sich der Trendsetter vor drei Jahren während seiner Anstellung als Chef-Pâtissier im Hotel «The Dolder Grand» in Zürich, der Sternküche adé zu sagen und sich selbstständig zu machen. «Die Sterneküche ist kräftezehrend, die Tage sind lang», berichtete Hümbs ehrlich. «Du musst dich jeden Tag akribisch vorbereiten und Perfektionismus auf den Teller bringen. Das Klima in der Küche ist rau, denn in der Spitzengastronomie arbeiten vorwiegend Männer.» Heute widmet sich Hümbs verstärkt seiner Kreativität, indem er beispielsweise neue Rezeptideen für andere entwickelt. Er schätzt es, die Autonomie über seine Tagesstruktur und sein Zeitmanagement zurückgewonnen zu haben. Hümbs Leben ist deutlich entspannter und es liegen auch mal Ferien drin.

Erfolg auch im Fernsehen und auf Social Media

Neben seiner Arbeit in der Küche hat Hümbs auch eine beeindruckende Karriere im Fernsehen und auf Social Media aufgebaut. Seit 2013 ist er Jurymitglied bei «Das grosse Backen» auf SAT.1. Seine Follower auf Instagram lieben nicht nur seine kreativen Rezepte, sondern auch die authentischen Einblicke in seinen Alltag. Besonders beliebt sind Posts, in denen auch seine Partnerin Evelin Blum, eine bekannte Back-Bloggerin, vorkommt. «Die gehen ab durch die Decke», lachte Hümbs. Die Interaktion mit seinen Fans ist ihn wichtig. «Ich nehme mir Zeit, möglichst alle Kommentare zu beantworten. Das haben meine Follower verdient, sie haben schliesslich auch Zeit investiert, mir zu schreiben.» Diese menschliche Seite zeigte Hümbs auch im Wunderraum. Er erzählte teils sehr persönliche Anekdoten aus seinem beruflichen und privaten Alltag und sorgte mit seinem Humor und einer grossen Portion Selbstironie für Lacher. Trotz seiner Erfolge ist der 42-Jährige kein bisschen abgehoben, sondern im Gegenteil bodenständig und nahbar.

Ein süsses Ende

Zum Abschluss des Abends servierte Hümbs dem Publikum zwei seiner Meisterwerke, die er eigens für den Anlass zubereitet hatte: französischen Schokoladenkuchen und Franzbrötchen. Letztere sind eine norddeutsche Spezialität und inzwischen zu Hümbs Markenzeichen geworden. Nach dem ersten Biss in das zimtig-süsse Gebäck aus Plunderteig war denn auch allen Anwesenden klar, weshalb das Franzbrötchen nebst Spaghettieis zu Hümbs Lieblingsdesserts gehört. Wer nicht da war, hat definitiv etwas verpasst.

 


 

Der Wunderraum-Talk

Mit dem Wunderraum-Talk ermöglichen die Veranstalterinnen dem Publikum, besonderen Persönlichkeiten hautnah zu begegnen. Die Gäste erzählen ihre Lebensgeschichten, verraten Learnings und Erfolgsgeheimnisse und teilen ihre Visionen. Der Wunderraum-Talk findet regelmässig statt und ist öffentlich.

 


 

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